Digitalstrategie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) für 2030

Gebäude des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) in Berlin.
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS): © Marcel Misch
Die Digitalisierung der Arbeits- und Sozialverwaltung ist ein zentraler Schritt, um die deutsche Verwaltung zukunftsfähig und bürgerfreundlich zu gestalten. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) setzt dabei auf innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz und digitale Identitätslösungen, die den Zugang zu Sozialleistungen und Beratungen erleichtern und beschleunigen sollen. Von der Entwicklung barrierefreier Online-Antragsplattformen bis hin zur Einführung der elektronischen Identität (eID) – die neue Digitalstrategie des BMAS zeigt, wie die Verwaltung effizienter wird und Fachkräfte maßgeblich daran arbeiten, innovative Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu schaffen.

Die Antwort auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU

Dieser Artikel fasst die zentralen Inhalte der Bundestagsdrucksache 20/13241, veröffentlicht am 02. Oktober 2024 zusammen, die als Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion zur Digitalisierungsstrategie in der Arbeits- und Sozialverwaltung dient. Die Anfrage zielt darauf ab, die Fortschritte und Herausforderungen in der Umsetzung der Digitalstrategie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) zu beleuchten und die Maßnahmen zur Schaffung einer modernen, barrierefreien und digitalfreundlichen Verwaltung zu hinterfragen. Die Antwort bietet einen umfassenden Einblick in die strategischen Ziele, technischen Anforderungen und die Zusammenarbeit zwischen Ministerien, um die digitale Transformation der Arbeits- und Sozialverwaltung zu fördern.

Digitalisierungsziele des BMAS

Die digitale Transformation zählt zu den bedeutendsten Herausforderungen, die Deutschland in den nächsten Jahren bewältigen muss. Sowohl die Bundesregierung als auch die einzelnen Bundesministerien haben sich verpflichtet, die Digitalisierung voranzutreiben, um Deutschland auf globaler Ebene wettbewerbsfähig zu halten. Die Digitalstrategie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), bildet den Rahmen für digitale Entwicklungen in der Arbeits- und Sozialverwaltung. In diesem Kontext übernehmen Fachkräfte der Digitalwirtschaft zentrale Rollen – von der Planung bis zur technischen Umsetzung. Sie tragen durch innovative IT-Lösungen dazu bei, Verwaltungsprozesse zu optimieren, die Kommunikation zu vereinfachen und die Zugänglichkeit von Leistungen für Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.

Schwerpunkte der Digitalisierungsstrategie des BMAS und technische Herausforderungen

Das BMAS hat im April 2024 eine spezifische Digitalisierungsstrategie für die Arbeits- und Sozialverwaltung veröffentlicht, die mit ihren 60 konkreten Maßnahmen auf eine effiziente und benutzerfreundliche Verwaltung abzielt. Fachkräfte in der Digitalwirtschaft arbeiten dabei an verschiedenen technischen Herausforderungen: Von der Entwicklung digitaler Plattformen über KI-gestützte Anwendungen bis hin zur Gestaltung benutzerfreundlicher, barrierefreier Identifikationslösungen.

Diese Projekte erfordern eine Vielzahl an technischen Fähigkeiten, unter anderem in den Bereichen Datenmanagement, KI-Entwicklung und Systemintegration. Ein entscheidender Aspekt der technischen Umsetzung besteht darin, die Sicherheit und Skalierbarkeit der neuen Systeme zu gewährleisten und diese gleichzeitig so zu gestalten, dass sie den Anforderungen an Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit entsprechen. Nur durch gezielte Fachkenntnisse und kontinuierliche Weiterentwicklung der technischen Kompetenzen ist es möglich, die komplexen Anforderungen der Digitalstrategie des BMAS zu erfüllen.

Schwerpunkte der Digitalisierungsstrategie des BMAS und technische Herausforderungen

Fachkräfte in der Digitalwirtschaft übernehmen vielfältige Aufgaben in der Digitalisierungsstrategie des BMAS. Sie analysieren bestehende Verwaltungssysteme, entwickeln digitale Infrastrukturen, optimieren die Verarbeitung von Daten und führen digitale Anwendungen ein. Ein Beispiel hierfür ist die Einführung der elektronischen Identität (eID) und die geplante Umsetzung der Europäischen Digitalen Identitätswallet (EUDI-Wallet) zur sicheren Online-Identifizierung. Durch diese Lösungen wird es Bürgerinnen und Bürgern künftig möglich sein, Sozialleistungen sicher und vollständig digital zu beantragen.

Die Herausforderung besteht darin, IT-Lösungen zu entwickeln, die in die bestehende Infrastruktur der Verwaltung integriert werden können und zugleich den rechtlichen Anforderungen genügen. Diese Projekte erfordern nicht nur technisches Know-how, sondern auch organisatorische Fähigkeiten, da Fachkräfte eng mit verschiedenen Behörden und Projektteams zusammenarbeiten müssen, um eine reibungslose Implementierung sicherzustellen.

Künstliche Intelligenz und Automatisierung in der Arbeits- und Sozialverwaltung

Die Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) ist ein bedeutender Bestandteil der Digitalstrategie des BMAS. KI-gestützte Anwendungen sollen helfen, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und Prozesse effizienter zu gestalten. Projekte wie der „Berufe-Bot“ der Bundesagentur für Arbeit (BA), der Bürgerinnen und Bürger zu Berufen und Weiterbildungsmöglichkeiten berät, oder die KI-gestützte Antragsverwaltung nutzen Technologien, die schnell und präzise Informationen liefern.

Fachkräfte sind hier gefordert, geeignete KI-Modelle zu entwickeln und an die spezifischen Anforderungen der Verwaltung anzupassen. Dies erfordert fundierte Kenntnisse in maschinellem Lernen und Datenverarbeitung sowie ein Verständnis für ethische und rechtliche Aspekte. Besonders wichtig ist es, dass die KI-Anwendungen menschenzentriert und fair gestaltet sind, sodass Bürgerinnen und Bürger sicher darauf vertrauen können.

Barrierefreiheit und Inklusion durch technische Lösungen

Ein zentrales Anliegen der Digitalstrategie des BMAS ist die Sicherstellung barrierefreier digitaler Angebote. Technische Lösungen sollen so gestaltet sein, dass alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen Zugang zu digitalen Leistungen haben. Für Fachkräfte bedeutet dies, dass sie bereits bei der Entwicklung und Konzeption von Anwendungen sicherstellen müssen, dass diese den Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) entsprechen.

Von digitalen Antragsportalen bis hin zu Videoberatungsplattformen sind diverse Technologien erforderlich, um eine möglichst breite Zugänglichkeit sicherzustellen. Barrierefreie Anwendungen ermöglichen es Menschen mit Behinderungen, Verwaltungsleistungen selbstständig zu nutzen, und stellen sicher, dass digitale Angebote niemanden ausschließen.

Monitoring und Qualitätskontrolle in der Digitalstrategie

Ein weiterer wesentlicher Bereich der Aufgaben von Fachkräften in der Digitalwirtschaft besteht in der Überwachung und Qualitätskontrolle der Digitalisierungsstrategie. Die Umsetzung der Maßnahmen wird durch das BMAS regelmäßig überprüft, wobei Fachkräfte messbare Fortschritte und Projektstatusberichte erstellen. Die Evaluation der Zielerreichung erfolgt anhand von klar definierten Meilensteinen und Erfolgsindikatoren, die den Fortschritt einzelner Projekte nachverfolgen lassen. Neben der Überwachung der Fortschritte spielt die Risikobewertung eine zentrale Rolle, um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen termingerecht und im vorgesehenen Kostenrahmen umgesetzt werden.

Zusammenarbeit und Interoperabilität in der Verwaltung

Eine der zentralen Aufgaben von Fachkräften im Zuge der Digitalisierungsstrategie ist die Gestaltung interoperabler Systeme, die eine reibungslose Kommunikation und Datenübertragung zwischen verschiedenen Behörden und Ressorts ermöglichen. Die Systeme, die beispielsweise für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) oder der Single Digital Gateway-Verordnung (SDG-VO) benötigt werden, sollen Bürgerinnen und Bürgern eine vollständig digitale und durchgängige Kommunikation mit der Verwaltung ermöglichen.

In der Praxis bedeutet dies, dass Fachkräfte an der Schaffung von Standards arbeiten, die sowohl national als auch auf europäischer Ebene gültig sind, sodass Deutschland an die Entwicklung einer digitalen EU anknüpfen kann. Die Herausforderungen liegen hier in der Anpassung der IT-Systeme an bestehende internationale Standards und in der Sicherstellung der nahtlosen Vernetzung.

Zukünftige Herausforderungen und Weiterentwicklung

Die rasante technische Entwicklung in der Digitalwirtschaft bringt kontinuierlich neue Herausforderungen mit sich. Zukünftig wird es darauf ankommen, Cloud-Infrastrukturen und generative KI-Systeme in die Arbeits- und Sozialverwaltung zu integrieren, um eine noch effizientere und benutzerzentrierte Verwaltung zu schaffen. Die Entwicklung solcher Projekte setzt technisches Wissen voraus, aber auch ein tiefgehendes Verständnis für die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger. Fachkräfte sind nicht nur Entwickler, sondern auch Problemlöser, die aktiv daran arbeiten, die öffentliche Verwaltung zukunftsfähig zu gestalten.
Neben der technischen Expertise wird auch die Weiterentwicklung der Digitalkompetenz innerhalb der Verwaltung wichtig sein. Schulungen und Fortbildungen tragen dazu bei, dass die Beschäftigten in der Verwaltung die neuen Technologien sicher und effektiv einsetzen können. Die Digitalisierung der Verwaltung ist ein kontinuierlicher Prozess, der nicht nur von technologischen Fortschritten abhängt, sondern auch von der Bereitschaft aller Beteiligten, sich auf neue Arbeitsweisen und Herausforderungen einzulassen.

Fazit

Die Digitalisierung der Arbeits- und Sozialverwaltung stellt Deutschland vor große Herausforderungen, bietet jedoch gleichzeitig enorme Chancen. Die Zusammenarbeit zwischen den Fachkräften der Digitalwirtschaft und den Behörden wird die öffentliche Verwaltung nachhaltig verändern und modernisieren. Fachkräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle, da sie die technischen Lösungen konzipieren, entwickeln und implementieren, die die Grundlage für eine moderne, bürgerfreundliche und barrierefreie Verwaltung bilden.

Mit der gezielten Nutzung digitaler Technologien und der Implementierung interoperabler Systeme wird die Verwaltung effizienter und für Bürgerinnen und Bürger leichter zugänglich. KI und Automatisierung ermöglichen es, Prozesse zu beschleunigen, und barrierefreie Anwendungen gewährleisten den Zugang für alle. Die Digitalstrategie der Bundesregierung und die spezifische Strategie des BMAS schaffen die Rahmenbedingungen für diese Entwicklung, aber es sind die Fachkräfte, die durch ihr technisches Wissen und ihre Expertise die tatsächliche Umsetzung realisieren.

Die digitale Transformation in der öffentlichen Verwaltung ist somit nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch der Kompetenz und Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die Fachkräfte in der Digitalwirtschaft leisten durch ihre Arbeit einen essenziellen Beitrag zur Gestaltung einer modernen und zukunftsfähigen Verwaltung in Deutschland.

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